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News
Von Schweinen und Menschen: Vortragsreihe des Tiergartens startet


Am Mittwoch, 5. Januar 2022, um 19.30 Uhr startet die Vortragsreihe des
Tiergartens der Stadt Nürnberg ins neue Jahr. Professor Harald Beck von der
Towson Universität/USA nimmt die Zuhörerinnen und Zuhörer mit in die
faszinierende Lebenswelt heimlicher Superstars aus Amazonien: Pekaris. Obwohl
diese wie Schweine aussehen, sind sie nicht näher mit den Schweinen verwandt,
die wir hier kennen.


Die Tiere bewohnen in drei Arten Wüsten bis Regenwälder von den USA bis nach
Uruguay und spielen in ihrem Lebensraum eine bedeutende Rolle für das
ökologische Gleichgewicht. Welche das ist, erzählt Harald Beck auf Deutsch in
seinem anschaulichen Vortrag im Naturkundehaus des Tiergartens.


Harald Beck beschäftigt sich als Vorsitzender der Pekari-Expertengruppe der
Weltnaturschutzunion (IUCN) intensiv mit der Lebensweise der auch
Nabelschweine genannten Tiere und muss trotzdem zugeben: Obwohl sie
manchmal in Gruppen von bis zu 100 Individuen leben, wissen wir Menschen
über ihre Biologie Vieles noch nicht.


Dies ist jedoch klar: Pekaris sind sowohl Samenräuber, als auch Samenverbreiter
und beeinflussen so Pflanzengemeinschaften und die Artenvielfalt. Als
Ökosystemingenieure leisten sie aber noch viel mehr: Sie schaffen beispielsweise
Lebensräume für Amphibien oder Fische und dienen Beutegreifern und indigenen
Völkern seit Jahrtausenden als nachhaltige Nahrungsquelle.


Durch Raubbau, Klimawandel und nicht nachhaltige Nutzung geraten aber auch
Pekaris, wie viele andere Arten auch, zunehmend unter Druck. Können Forscher,
NGOs und Zoos diese einzigartigen Tiere für künftige Generationen erhalten?


Der Vortrag „Superstars aus Amazonien Einblicke in das faszinierende Leben
der Pekaris“ markiert nach zweijähriger pandemiebedingter Pause den Neustart
der Vortragsreihe im Naturkundehaus des Tiergartens Nürnberg.

 

Der Tiergarten Nürnberg bietet hier einen Lernort, der die Vielfalt der Natur
erlebbar macht. Einmal im Januar sogar zweimal pro Monat teilen
Expertinnen und Experten ihr Wissen über faszinierende Tierarten,
Zusammenhänge im Arten- und Klimaschutz und Infos aus aktuellen
Forschungsprojekten. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich
eingeladen, den Vorträgen zu lauschen und im Anschluss mit den Vortragenden
ins Gespräch zu kommen.


Das komplette Vortragsprogramm ist hier einsehbar:

https://tiergarten.nuernberg.de/fileadmin/bilder/Veranstaltungen/Vortraege_1_HJ_
2022.pdf 

 

Mittwoch, 05. Januar 2022, 19.30
Prof. Dr. Harald Beck Towson Universität / USA Vorsitzender der IUCN Peccary Specialist
Superstars aus Amazonien: Einblicke in das faszinierende Leben der Pekaris

 

Pekaris sehen zwar wie Schweine aus, kommen aber nur in der sogenannten Neuen Welt vor und sind nicht näher mit den echten Schweinen verwandt. Die auch Nabelschweine genannten Tiere bewohnen in drei Arten Wüsten bis Regenwälder von den USA bis nach Uruguay. Obwohl sie manchmal in Gruppen von bis zu 100 Individuen leben, wissen wir über ihre Biologie Vieles noch nicht. Was wir wissen ist, dass sie sowohl Samenräuber, als auch Samenverbreiter sind und so Pflanzengemeinschaften und die Artenvielfalt beeinflussen. Als Ökosystemingenieure leisten sie aber noch viel mehr, schaffen beispielsweise Lebensräume für Amphibien oder Fische und dienen Top-Prädatoren und indigenen Völkern seit Jahrtausenden als nachhaltige Nahrungsquelle. Durch Raubbau, Klimawandel und nicht nachhaltige Nutzung geraten aber auch Pekaris, wie viele andere Arten auch, zunehmend unter Druck. Können Forscher, NGOs und Zoos diese einzigartigen Tiere für künftige Generationen erhalten?


Donnerstag, 13. Januar 2022, 19.30
Dr. Dag Encke Direktor Tiergarten Nürnberg
Arten- und Klimaschutz im Tiergarten – ein Tanz auf dem Vulkan?
„Der Tiergarten Nürnberg in Pandemie-Zeiten“

Manchen Katastrophenszenarien haben wir in Zoos einiges entgegenzusetzen. In unserem kleinen Kosmos können wir im Verhältnis sehr viel bewegen. Wir halten einen vielleicht nicht besonders großen, aber sicher einen ganz besonders schönen Teil der Artenvielfalt in unseren Zoos und können mit unserem Wissen und unseren Möglichkeiten dadurch einige schöne Arten vor dem Verderben retten. Wir gehören gleichzeitig zu relevanten CO2-Produzenten in unseren Kommunen. Denn unser Energieverbrauch ist zumindest im Tiergarten enorm. Das gibt uns die Chance ein Modell zu entwickeln, wie man als Energie-Großverbraucher und Tierhalter zu einem CO2-Null-Emittenten und Artenretter werden kann. Zwei schöne Aufgaben! Der Weg dahin ist aber komplex und sowohl emotional als auch ethisch teilweise eine große Herausforderung.

Donnerstag, 10. Februar 2022, 19.30
Thiemo Braasch Chief Editor Suiform Soundings IUCN/SSC Wild Pig Specialist Group
Natur- und Artenschutz auf Sulawesi und den umliegenden Inseln

Der Diplom-Biologe Thiemo Braasch arbeitet seit langem für die Weltnaturschutzorganisation (IUCN) und setzt sich in einer internationalen Expertengruppe für den Erhalt wilder Schweinearten wie dem im Nürnberger Tiergarten gehaltenen Hirscheber ein. Bei diesem Vortrag berichtet er über die einzigartige Natur im Norden Sulawesis und angrenzenden Inseln im Osten von Indonesien, geht als Schwerpunkt auf die Bedrohung des Sulawesi-Hirschebers und anderer Säugetiere ein und erklärt anhand weiterer Beispiele die Probleme des Natur und Artenschutzes in dieser Region. Bei dem reich bebilderten Vortrag wird auch die Tierwelt unter Wasser vorgestellt und Perspektiven für den langfristigen Erhalt seltener Arten und ihrer Lebensräume in dieser Region aufgezeigt.

Donnerstag, 10. März 2022, 19.30
Dr. Ralph Simon Wissenschaftlicher Mitarbeiter – Tiergarten Nürnberg
Die Bedeutung der Fledermäuse und deren Schutz Forschung im Tiergarten Nürnberg


Mit über 1400 Arten sind Fledertiere nicht nur die zweit artenreichste Gruppe der Säugetiere, sondern auch extrem wichtige Bestandteile der weltweiten Ökosysteme. Sie kommen auf allen Kontinenten mit Ausnahme der arktischen Regionen vor und fressen Insekten und Schädlinge, verbreiten Samen und sind wichtige Bestäuber für verschiedene Pflanzenarten. Viele Fledermauspopulationen sind vor allem durch Habitatverlust, aber auch zunehmenden Verkehr und Windenergieanlagen stark gefährdet. Der Vortrag zeigt auf, welche außergewöhnlichen Anpassungen Fledermäuse hervorgebracht haben, wie wichtig sie nicht nur für die Ökosysteme, sondern auch für uns Menschen sind und welche Lösungen es für den Fledermaus-Windenergie Konflikt gibt. Darüber hinaus werden aktuelle Forschungsergebnisse rund um die Fledermäuse des Manatihauses vorgestellt.


Donnerstag, 14. April 2022, 19.30 Uhr
Dr. Wolfram Rietschel Zootierarzt i.R. (Wilhelma Stuttgart)
Menschenaffenkinder als Patienten


Die medizinische Betreuung von kleinen Bonobos, Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans ist eine der schönsten Aufgaben für einen Zootierarzt. Sie erfordert nicht nur eine besondere Sorgfalt, sondern auch eine enge Zusammenarbeit mit Tierpflegern und Humanmedizinern. Im Vortrag werden interessante Fälle, nicht nur aus dem Stuttgarter Zoo, sondern auch aus Afghanistan, Bayern, Ruanda und Sumatra beschrieben. Als Kuriosum sei erwähnt, dass sich bei der Behandlung von erkrankten Menschenaffenkindern neben Medikamenten aus der Veterinär-- und Humanmedizin in besonderem Maße der Einsatz von Gummibärchen bewährt hat.

Donnerstag, 12. Mai 2022, 19.30
Lukas Laux Stellvertretender Leiter Sachgebiet II (Besucherzentren und Umweltbildung), Umweltbildungsreferent
50 Jahre „Lernort Wald“ im Nationalpark Bayerischer Wald


Der Nationalpark Bayerischer Wald wurde 1970 als erster deutscher Nationalpark gegründet. Abgeleitet vom Leitgedanken „Natur Natur sein lassen“, darf sich in den Kerngebieten die natürliche Walddynamik ohne menschliche Eingriffe entwickeln. Neben Artenschutz, Forschung und Erholung spielt der Bildungsgedanke von Beginn an eine entscheidende Rolle. Wie sich die Umweltpädagogik in den letzten Jahrzenten weiterentwickelt hat und welch zahlreiche Angebote für unterschiedlichste Zielgruppen zur Verfügung stehen, zeigt der kurzweilige Vortrag auf.


Donnerstag, 09. Juni 2022, 19.30
Dr. Lorenzo v. Fersen Kurator für Forschung und Artenschutz - Tiergarten Nürnberg 2ter Vorsitzende Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V.
Vereint mit und für den Tiergarten Nürnberg: die Tiergartenfreunde


Der Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V. verfolgt seit seiner Gründung im Jahr 1958 ein klares Ziel: den Tiergarten Nürnberg attraktiver und lebendiger zu machen. Mit derzeit über 4.600 Mitgliedschaften und einem Spendenaufkommen von über 10 Millionen Euro ist der Verein eine wesentliche Säule in der Entwicklung des Tiergartens. Der Verein ist ein verlässlicher Partner, nicht nur beim Bau oder der Neugestaltung von Anlagen und Gehegen, sondern auch bei der Förderung von Projekten im Bereich Natur- und Artenschutz. In diesem Vortrag wird kurz auf die Geschichte eingegangen, vor allem aber wird die Vision für die kommenden Jahrzehnte vorgestellt.



Pandemiebedingt ist die Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf 25
begrenzt. Die vorherige Anmeldung unter der Telefonnummer 0911 5454833 ist
erforderlich. Der Eintritt ist frei. Bei den Vorträgen gilt die 2G-Regel und es

besteht FFP2-Maskenpflicht. 



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